Startseite Rochade Kuppenheim

Badenweiler

REO - Der Name


Rochade Express, Nr. 13, Seite 13f, "Badenweiler"

   Anlässlich des 75-jährigen Bestehens veranstaltete der Badische Schachverband in Badenweiler die erste offene Badische Einzelmeisterschaft, bei der Kuppenheim durch Hartmut Metz und Jürgen Raub vertreten waren. Schon bald musste Hartmut Metz einsehen, dass nichts aus einer Meister-A Qualifikation werden würde. Zum Teil katastrophale Patzer machten deutlich, dass es nicht immer so gut läuft wie auf der Mittelbadischen Einzelmeisterschaft. Vom Pech verfolgt schwand auch immer mehr der Ehrgeiz, was schließlich zu einer Ausbeute von 5 aus 11 führte. Viel schlechter zu spielen war wohl kaum möglich, was ihnen Hartmut Metz sicherlich gerne am Beispiel der Begegnungen gegen Sutterer und IM Palos beweisen wird.

   Jürgen Raub fuhr mit kleineren Ambitionen in das Kurkaff. Natürlich hätte er bei konstanter Leistung mit einer Meister-B Qualifikation rechnen können, doch letztendlich ging es darum, beim nächsten Badischen Kongress wieder im Hauptturnier spielen zu können, was er mit größter Wahrscheinlichkeit auch geschafft haben dürfte. 5½ Punkte standen bei ihm schließlich auf dem Punktekonto. Es ist schwer diese Leistung einzuschätzen, denn auf der einen Seite ließ er so manche Gewinnchance kläglich aus, und auf der anderen Seite spielte er ungefähr wie Ingo 106. Reizvoll waren auf jeden Fall die Begegnungen mit IM Palos und anderen Elo-Trägern, wenn auch die Punkteausbeute gering war.

   Nun stellt sich die Frage, ob sich dieses Turnier für Hartmut und mich "gelohnt" hat, bzw. allgemein kann man fragen, wann hat ein Schachspieler ein Schachturnier erfolgreich abgeschlossen? Hierbei gehen die Meinungen weit auseinander: Der Ästhet will nur den Schönheitspreis gewinnen, der "Ingo-Geier" kämpft für seine Ingo-Zahl, der Preisjäger ist mit einem Turnier erst zufrieden, wenn er etwas abgestaubt hat, der Ehrgeizling will nichts als Punkte und nochmals Punkte, Schachspieler x fährt glücklich nach Hause, falls er einen Titelträger bezwungen hat, Schachspieler y kommt es nur darauf an, in jeder Partie sein Schachwissen zu verbessern und Schachspieler z hofft allein auf eine Elo-Zahl.

   Dazugelernt haben wir beide, dagegen habe nur ich wahrscheinlich meine Ingo-Zahl verbessert. Außerdem hat es sich gezeigt, dass theoretisches Schachkönnen nicht immer eine Partie entscheidet, sondern dass bei einem elfrundigen Turnier Ausdauer (der Wille zum Sieg!), Nervenstärke und große innere Ausgeglichenheit vonnöten ist, wo es bei mir und Hartmut noch etwas hapert.

   In Badenweiler waren aber auch einige Pseudo-Kupps (= passive Mitglieder unseres Vereins, die unverständlicherweise für andere mittelbadische Vereine um Mannschaftspunkte kämpfen) am Start.

   Wolfgang Gerstner: Blieb weit unter seinen Möglichkeiten und ist wohl selbst am wenigsten mit dem Turnierverlauf zufrieden. Trotzdem erduselte er sich noch 7 Punkte.

   Daniel Ackermann: Schon sehr bald verließ ihn die Lust, seine Partien auszukämpfen, was wohl hauptsächlich daran lag, dass es nicht besonders lief. Nach manchen Kurzremisen verzeichnete er 6 Punkte.

   Markus Gassenmann: Nicht nur die Tatsache, dass er 6 Punkte holte war eine Überraschung, sondern eine erhebliche Leistungssteigerung gegenüber früher machen Gassenmann-Junior zu einem ernst zu nehmenden Gegner. Rudolf Mandl aus Heidelberg (ungefähr Ingo 85) bekam dies auch zu spüren, musste er sich doch zu aller Überraschung geschlagen geben. Die Ingo-Zahl von Markus dürfte sich nach diesem Turnier beträchtlich verbessern.

   Karl-Heinz Gassemann: Zeitnot ist für ihn kein Fremdwort. Immer wieder wurde sie bei ihm zum Sargnagel. Unterm Strich blieben 5 Punkte übrig. Ich glaube, Karl-Heinz würde selbst noch bei Fernschachbedingungen in Zeitnot kommen.


REO - Der Name