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Kuppenheimer Vereinsjugendmeisterschaft 1984

REO - Der Beginn


Rochade Express, Nr. 7, Seite 8ff, "Kuppenheimer Vereinsjugendmeisterschaft 1984"

   Mit insgesamt 26 Teilnehmern stellte man gegenüber dem letzten Jahr (23 Teilnehmer) einen neuen Rekord auf. Die Gruppe der Jungmeister schrumpfte auf 6 Spieler zusammen (Titelverteidiger Hartmut Metz schied aus Altersgründen aus, Wolfgang Kistner fehlte und Uwe Gantner nahm seine Spielberechtigung nicht wahr), aber gerade dieser Umstand machte das Turnier besonders interessant, denn nun spielte hier jeder gegen jeden. Die Gruppe der Halbstarken und die der Anfänger war mit je 10 Teilnehmern besetzt.

   Jungmeister: Aus der ersten Runde ging Dietmar Wendelgaß als alleiniger Sieger hervor und setzte sich somit an die Spitze. Seine Spitzenposition verteidigte er auch in der zweiten Runde mit einem Sieg gegen Bernd Geiger, dicht gefolgt von Jürgen Raub mit 1,5 Punkten. Die dritte Runde brachte dann zufälligerweise diese Spitzenbegegnung hervor, in der sich Jürgen Raub deutlich durchsetzte und somit vor Alexander Hatz, Ralf und Dietmar Wendelgaß mit je 2 Punkten führte. Der vierte Durchgang sollte dann (vor-)entscheidenden Charakter haben, kämpften doch Jürgen Raub gegen Alexander Hatz und Wendelgaß contra Wendelgaß. Die Spitzenpartie verlief hochdramatisch in der man sich nichts schenkte und verbissen gekämpft wurde. Am Ende konnte Jürgen Raub freudestrahlend die Arme hochreissen, denn für ihn schien der Titel nach diesem Sieg greifbar nahe. Die Begegnung Wendelgaß - Wendelgaß bedarf genauerer Erläuterungen:

   Für Dietmar Wendelgaß war das Rennen quasi gelaufen, denn selbst wenn er (???) beide restliche Partien (gegen seinen Bruder und gegen Alexander Hatz) hätte gewinnen können, würde Jürgen Raub ein Remis gegen den bis dahin enttäuschenden Bernd Geiger reichen, um mit der besseren Zweitwertung Erster zu werden). Daraufhin war Dietmar bereit, seine Partie kampflos aufzugeben, um seinem Bruder den Vorzug zu lassen, der mit Jürgen Raub gleichziehen hätte können, wenn Dietmar Wendelgaß in der letzten Runde gegen Alexander Hatz gewinnen würde (immer noch die Partie Jürgen Raub - Bernd Geiger Remis gewertet) und Ralf seine Pflichtaufgabe gegen Ralf Gantner erfüllen hätte können. Ralf Wendelgaß bekam aber bei diesem Gedanken ein schlechtes Gewissen und wollte kämpfen. Er nahm seinem Bruder auch bald einen Bauern ab und trieb ihn wie schon so oft in Zeitnot. Die Stellung war jedoch so verhakt, dass Ralf nur mit Opfer weiterkommen konnte, um dann auf Zeitüberschreitung zu spekulieren. Doch seine Rechnung ging nicht auf, und er sah sich bald einem unverhinderbaren einzügigem Matt gegenüber, gegen das es keine Rettung gab. Er wurde sogar unter Zeugen von Dietmar darauf hingewiesen.

   Während Ralf also grübelte und überlegte, sagte Dietmar nur: "7 D-Mark", was soviel bedeuten sollte wie: Du gibst mir sieben D-Mark, wenn ich dich gewinnen lasse. Ralf Wendelgaß zeigte sich einverstanden, machte einen belanglosen Zug, und, und, und, nach kurzem Warten fiel das Blättchen von Dietmar. Turnierleiter Alexander Hatz, der all dies mitbekommen hatte, machte das einzig Richtige und nullte die Partie aus Unsportlichkeit. Denn wo kämen wIr denn da hin, wenn solche Dinge nicht geahndet würden? Schließlich würde nur noch derjenige Turniere gewinnen mit dem grössten Geldbeutel oder der, der die meisten Brüder im Verein hat! Der lachende Dritte hiess natürlich Jürgen Raub, dem nun der Titel nicht mehr zu nehmen war. Trotzdem blieb in der letzten Partie Spannung, denn sein Kontrahent Bernd Geiger hätte mit einem Sieg noch Dritter werden können, nachdem Dietmar Wendelgaß und Alexander Hatz unentschieden spielten. Doch Jürgen Raub machte diese Hoffnung zunichte, indem er in einer beengten Stellung die Übersicht behielt und eine kleine Unachtsamkeit von Bernd Geiger in einen Sieg umsetzen konnte. Daraufhin hatte Jürgen Raub als neuer Kuppenheimer Vereinsjugendmeister 1,5 Punkte Vorsprung vor dem Vizemeister Ralf Wendelgaß. Den dritten Rang nimmt Alexander Hatz knapp vor Dietmar Wendelgaß ein und auf den Plätzen 5 und 6 folgen Bernd Geiger und Ralf Gantner, über den jeder triumphierte.

   Die Tabelle der Jungmeister:
Platz Name 1 2 3 4 5 6 Punkte Wertung
1 Jürgen Raub X ½ 1 1 1 1 4,5  
2 Ralf Wendelgaß ½ X ½ 0 1 1 3  
3 Alexander Hatz 0 ½ X ½ ½ 1 2,5 3,5
4 Dietmar Wendelgaß 0 0 ½ X 1 1 2,5 2,75
5 Bernd Geiger 0 0 ½ 0 X 1 1,5  
6 Ralf Gantner 0 0 0 0 0 X 0  

   Halbstarke: In dieser "Halbstarken-Gruppe" gab es schon einige dicke Überraschungen. Räumte man Axel Aschenberg in dieser vermeintlich schwächeren Gruppe (im Gegensatz zur Vereinsmeisterschaft Gruppe B) die besten Chancen ein, so standen doch im Endeffekt ganz andere im Rampenlicht! Hier ist einmal Andreas Waschek zu erwähnen, der zum Schluß als Sieger dieser Gruppe hervortrat. Er knöpfte erst einmal Axel Aschenberg einen halben Punkt ab, bevor er in der letzten Runde, auf Grund der besseren Buchholz, gegen Kai Götzmann Remis schieben konnte. Auf dem zweiten Siegertreppchen steht Aschenberg-Bezwinger Kai Götzmann, von dem man in Zukunft sicherlich noch mehr Erfolgsberichte hören wird. In der erwähnten Partie ging es dramatisch zu, denn Axel Aschenberg bekam beträchtliche Zeitprobleme (es wurden in der gesamten VJM nur Stunden-Partien gespielt). Kai Götzmann gewann immer mehr Material und blieb ganz ruhig wie ein alter Routinier. Trotz der 1,5 Minuspunkte reichte es Axel Aschenberg für die "Bronzemedaille" vor dem punktgleichen Alexander Zlodi, für den der 4. Platz sicher zufriedenstellend ist. Hinter dieser Spitzengruppe stehen mit 50% Andreas Stahlberger und Michaela Geiger, deren Spielstärke hier auch ungefähr einzuordnen war. Für Thomas Holfelder und Frank Schlottmann bleibt zu hoffen, daß sie in der ersten Schülermannschaft eine größere Ausbeute haben als 2 aus 5, doch dort sind ja wahrscheinlich die Gegner auch nicht so stark. Thomas Diebold und Frank Awender bekamen zu spüren, daß sie noch etwas üben müssen! Mit ein wenig mehr Übung werden diese beiden im nächsten Jahr sicherlich besser abschneiden. Alles in allem zeigten sich sehr positive Ansätze bei unserer kommenden Junggarde. Gerade für die 1. Schülermannschaft war dieses Turnier ein willkommenes Training für die bevorstehenden Mittelbadischen Schülermeisterschaften (Einzel und Mannschaft)

   Die Tabelle der Halbstarken:
Platz Name       Punkte Wertung
1 Andreas Waschek +3 =2 -0 4 14
2 Kai Götzmann +3 =2 -0 4 13,5
3 Axel Aschenberg +3 =1 -1 3,5 13,5
4 Alexander Zlodi +3 =1 -1 3,5 12
5 Andreas Stahlberger +2 =1 -2 2,5 15,5
6 Michaela Geiger +2 =1 -2 2,5 11
7 Thomas Holfelder +2 =0 -3 2 12
8 Frank Schlottmann +2 =0 -3 2 10,5
9 Thomas Diebold +1 =0 -4 1  
10 Frank Awender +0 =0 -5 0  

   Anfänger: Hier gab es einen klaren Sieger, der jeden "ummachte", der ihm in die Quere kam und der eindeutig erkennen ließ, dass er in die Fussstapfen seines großen Bruders treten will; die Rede ist von Stefan Aschenberg. Deutlicher Zweiter wurde Markus Durban, der, wie es auf den dritten Henning Paap ebenfalls zutrifft, schon eine gewisse Weile dem Schach beiwohnt, doch einfach keine großen Fortschritte machen will. Die Plätze 4-10 belegen fast ausschließlich Neulinge, von denen manche nicht älter als 8 Jahre sind und die erst seit ein paar Wochen Schach spielen können. Sie haben nun erstmals Turnierluft geschnuppert und können nun besser entscheiden, ob sie sich weiterhin mit Schach beschäftigen wollen. Vielleicht gewinnt die "Rochade" hier das ein oder andere neue Mitglied.

   Die Tabelle der Anfänger:
Platz Name       Punkte Wertung Feinwertung
1 Stefan Aschenberg +5 =0 -0 5    
2 Markus Durban +4 =0 -1 4    
3 Henning Paap +3 =0 -2 3 14 66
4 Thorsten Jörg +3 =0 -2 3 14 64
5 Susanne Schöpflin +2 =1 -2 2,5 12,5 61,5
6 Jürgen Warth +2 =1 -2 2,5 12,5 51,5
7 Evelyn Kistner +2 =0 -3 2    
8 Sven-Erik Lolies +1 =0 -4 1 13  
9 Sascha Schulz +1 =0 -4 1 12  
10 Diana Hönig +1 =0 -4 1 9  


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