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Berühmte letzte Worte

von Robert Miklos, Mai 2001

zu den Schachtexten

   Es sind viele letzte Worte bekannt, ernste wie Goethes Ausspruch ein "Mehr Licht." oder Churchills: "Welch ein Narr bin ich gewesen!" oder auch witzige, deren Authentizität natürlich zweifelhaft ist, z.B. die letzten Worte des Postboten: "Braves Hündchen ...", des Informatikers: "Ich bleibe hier, bis das Problem gelöst ist ..." , des Baumfällers: "Baum fällt!", des betrunkenen Autofahrers: "Scheiß Baum, weich' doch endlich aus!" oder, mein persönlicher Favorit, die letzten Worte des Geisterfahrers: "Was heißt hier einer??? Hunderte!!!".

   Während bei diesen oft leicht makabren Aussprüchen der Tod eines Menschen das finale Ereignis darstellt, gibt es auch  eine andere Gattung letzter Worte, bei denen die Zäsur nicht so schlimm erscheint: Während dem Schachspielen, bei dem ja nur der Tod des Königs zu beklagen ist. Diese Schachworte wirken nachträglich oft sehr witzig, sind aber in der konkreten Situation ganz ernst gemeint. Die beste Gelegenheit, den letzten optimistischen Worten verlierender Schachspieler zu lauschen, stellen übrigens Partien mit kurzer Bedenkzeit dar, bei denen sich gute Bekannte gegenübersitzen. Hier einige Kostproben:

"Ich gewinne, ich gewinne." Vielleicht beim nächsten Mal.

"Ich habe einen Läufer mehr, was kann da schon passieren." Zum Beispiel Matt in zwei.

"Ich kann ziehen, kein Problem." Es passierte beim Tandem, der Spieler mit einer Elo von 2250 sagte es selbstbewußt, nur um im nächsten Zug mattgesetzt zu werden.

Ebenfalls im Tandem konnte man den folgenden Spruch hören: "Ich stehe gut ... ich stehe im Schach." Und Schach ist ja bekanntlich der erste Vorbote des Matts.

"Mit zwei Springern kann man doch gar nicht mattsetzen." Ein bisschen aufpassen muss man immer.

"Ich stehe doch gut, oder?" Der Gegner stand aber ein Quäntchen besser, so im Nachhinein.

"Turmendspiele sind doch immer Remis." Nicht unbedingt, vor allem wenn man drei Bauern weniger hat.

"Deine Stellung ist doch so aussichtslos." Das störte den Gegner aber kaum beim entscheidenden Königsangriff.

"Ha, das ist doch Matt in drei" und wurde vom Gegner in zwei Zügen mattgesetzt.

"Ich habe die Opposition, das ist Remis." Es gibt wie immer und überall Ausnahmen.

"Im Endspiel Dame gegen Springer und Bauer gewinnt die Damenpartei." Blöde Springergabeln!

"Mein Gegner ist im Zugzwang" und wurde zwingend verlustig.

 

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