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Wiechert nach sensationellem Satz bald FIDE-Meister?

Kuppenheims "Rentner" legen Elo zu

von Hartmut Metz, Juli 2002

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   Die neuen Elo-Zahlen haben der Rochade Kuppenheim ein dickes Plus beschert. Insgesamt gewannen die Oberliga-Spieler im Vergleich zur Januar-Liste 51 Elo hinzu. Hauptverantwortlicher dafür ist Hans Wiechert. Der 31-Jährige steigerte sich im vergangenen Halbjahr um 52 Elo!! Von 2255 kletterte er auf 2307. Damit ist Wiechert der fünfte Rochade-Crack, der diese Grenze überschritt. Der Titel eines FIDE-Meisters (FM) sollte für ihn nun Formsache sein. Unklar ist jetzt nur, ob die Kuppenheimer Nummer vier der vergangenen Saison noch 24 Partien über der Schallmauer zum Meister-Titel bleiben muss oder diesen bereits erreichte, weil er die 2300 aus weit mehr Begegnungen erspielte. Der Schachlehrer scheint wie Wein zu sein: Je älter, desto besser. Als Hans Wiechert 30 wurde, stand er noch anno Januar 2000 bei 2173 Elo. Inzwischen sind es 134 Punkte mehr.

   Seinen zweiten Frühling erlebt auch derweil Hartmut Metz. Der FM verbesserte sich durch sein Oberliga-Resultat mit 5/7 gegen Elo-Gegner und 3,5/5 in Haßloch um 30 Elo. Die 2351 bedeuten persönliche Bestleistung, die er um sieben Zähler übertraf. Seit Januar 2000 hat sich der dreifache badische Pokalsieger zwar nicht so dramatisch wie Wiechert steigern können, aber der Zuwachs von 76 Elo (von einst 2275) lässt sich durchaus sehen. Die frohe Kunde von der Rekord-Elo überbrachte dem Geburtstagskind, das 38 wurde, Helmut Reefschläger. Der IM büßte elf Elo auf 2315 ein. "Ich bin jetzt aber durch den Wechsel nach Kuppenheim neu motiviert und greife wieder an", versprach der Ex-Nationalspieler. Zu seinen besten Zeiten Anfang der 80er Jahre war der Doktor der Mathematik die deutsche Nummer zwölf. Vor der Inflation reichten damals noch 2430 Elo für diese sehr gute Platzierung. Heuer hält man sich damit noch knapp in den deutschen Top 100. In der Weltrangliste weist im Juli sogar erstmals eine dreistellige Zahl 2600 Elo auf, die früher einen "Super-GM" kennzeichnete.

   Mario Hackel verlor seine Spitzenposition im Klub durch die katastrophale Oberliga-Runde. Von 2364 stürzte "Super-Mario" auf 2337 ab. Knapp dahinter rangiert Hubert Schuh - der nächste aus der Kuppenheimer "Rentnerband", der sich steigerte: von 2320 auf 2334. Der ehemalige süddeutsche Meister wird wohl bald noch mehr an alte Zeiten anknüpfen, nachdem der 41-Jährige durchs Internet-Blitzen an Spielfreude und -stärke zunahm. Von einem Satz à la Wiechert träumt Günther Tammert. Statt auf- ging es für ihn jedoch abwärts. Von 2277 auf 2266. Ganz bitter dabei: Ehefrau Iamze wird ihn wohl überflügelt haben. Deren Zahl lag aber genauso wenig vor wie die ihrer Freundin, der bei der Rochade gemeldeten Inga Khurtsilava. Zuweilen sind die FIDE-Ranglisten unvollständig beziehungsweise einzelne Spieler nur schwer zu finden.

   Velimir Kresovic gab vier Elo auf jetzt 2244 ab. Der Oberliga-Zugewinn (+10) schmolz durch das schlechte Turnier in Haßloch dahin. Die Hürde von 2200, die vor der Absenkung auf 2000 Elo die Mindesteinstiegszahl war, überwand erstmals Alexander Hatz. Der Rochade-Präsident, der nur in der Mannschaft antritt, verbesserte sich von 2191 auf 2204. Knapp darunter mit 2195 liegt Marcel Vingerling. Der Holländer verdiente sich in der Oberliga seine erste Elo-Zahl. Von der DWZ her, die deutlich über 2200 liegt, ist Vingerling aber noch eine deutliche Steigerung zuzutrauen - zumal er auch in wenigen Tagen 39 wird …

   Kaum Veränderungen ergaben sich bei Joachim Kick (2171/-4), Ralf Großhans (2180/-1) und Jochen Klumpp. Letzterer spielte ebenso wie Kurt Busch in der abgelaufenen Saison keine für die Elo-Zahl relevante Partie.


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