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Das Zwölf-Stunden-Blitzturnier 1995

Das beliebte Marathon-Blitzturnier

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Rochade Kuppenheim 12h-Blitz 95

GM Klaus Bischoff

Rochade Kuppenheim 12h-Blitz 95

IM Karl-Heinz Podzielny


"A guada Sau frißt alles" reicht nicht

   Die Rochade Kuppenheim erwägt auf der Sparkasse einen 1000-Mark-Dauerauftrag für Klaus Bischoff einzurichten. Der Münchner Schach-Großmeister ließ sich durch das erlesene Feld nicht beeindrucken und sicherte sich beim Kuppenheimer Zwölf-Stunden-Blitzturnier zum vierten Mal in Folge den Sparkassen-Cup.

   Gab sich Rochade-Präsident Heribert Urban noch vor dem Wettbewerb pessimistisch, was die Teilnehmerzahl anlangte, wurden am Freitagabend sämtliche Erwartungen übertroffen: 139 Spieler aus 13 Nationen bedeuteten die bisher zweitbeste Beteiligung bei der siebten Auflage des Turniers. Qualitativ sucht das Marathonturnier inzwischen vergeblich seinesgleichen. Sechs Großmeister (GM) und elf Internationale Meister (IM) bescherten den Kuppenheimern ein erstklassiges Feld. Klammert man die drei nicht in der Weltrangliste plazierten Qualifikanten für die Finalrunde aus, wiesen die anderen 25 Teilnehmer einen ELO-Schnitt von 2400. Das entspricht der Kategorie eines Großmeister-Turniers. Wie stark der 52rundige Wettkampf besetzt ist, mußten die beiden bulgarischen Großmeister Petar Velikov und Nikola Spiridonov erkennen. Sie verpaßten ebenso wie der ehemalige deutsche Blitzmeister Jürgen Lenz nach 25 Runden das Finale. 20 Punkte waren hierfür nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit erforderlich. Das Soll übererfüllten vor allem Bischoff und die drei IM Rolf Schlindwein, Karl-Heinz Podzielny und Roland Schmaltz, der Co-Sieger des Jahres 1994. Das Quartett lag nach der Vorrunde mit 24:1 Zählern in Front.

   Während die beiden Nachwuchsspieler Schlindwein und Schmaltz diese gute Ausgangsposition nicht zu nutzen wußten, setzten sich Bischoff und Podzielny ab. Mit 45:7 Punkten gewann der Abonnementsieger mit zwei Zählern Vorsprung vor „Potz-Blitz", wie der Solinger wegen seiner Blitzschach-Künste in Fachkreisen genannt wird. Auf Rang drei verbesserte sich das Bayern-Talent Michael Bezold (42:10), das sich 600 der 3800 Mark Preisgeld sicherte. Die zwölfstündige Anfahrt aus Berlin lohnte sich noch halbwegs für Robert Rabiega, der als Vierter einen halben Tausender einstrich. Weniger hingegen für die vier bulgarischen Großmeister, da sich lediglich Ventzislav Inkiov als 15. ein paar Mark verdiente. Das größte Durchhaltevermögen bewies der Zähringer Topspieler Georg Siegel, der mit 20:7 Punkten die meisten Zähler im Finale einheimste und sich auf Rang sechs hinter Schmaltz verbesserte. Schwächer präsentierte sich dagegen sein Klubkamerad Hajo Vatter. Obwohl er mit dem Spruch "A guada Sau frißt alles" einem Gegner zwei Bauern wegschnappte, landete der badische Meister am Schluß nur auf dem 28. und letzten Platz.

   Angesichts der erstklassigen Besetzung und auf Grund der mit Arbeitsdiensten überhäuften Kuppenheimer Spieler war zu erwarten, daß sich kein Mittelbadener für das Finale des Sparkassen- Cups qualifiziert. Den Preis für den besten Blitzspezialisten aus dem Bezirk heimste so Martin Springmann ein. Der Sasbacher plazierte sich als Zehnter der Trostrunde A mit 31,5:16,5 Punkten knapp vor Kai Mailitis (Gernsbach). Rang 15 ging an das Bühlertäler Nachwuchstalent Andreas Schenk, das in der Vorrunde sogar Turniersieger Bischoff ein Remis abtrotzte. In der Trostrunde B siegte Velimir Kresovic (Hörden), in Gruppe D Reinhold Faißt (Bühlertal) vor Patrick Kühn (Muggensturm).

   Organisatorisch verlief das Turnier ziemlich reibungslos. Die anfänglich häufigeren Protestfälle legten sich. Offenbar wurde mit der einkehrenden Müdigkeit auch die Streitlust geringer. Natürlich hätte das Organisationsteam noch ein paar Arbeitskräfte mehr gebrauchen können. Die Arbeit blieb so wie gewohnt an den regelmäßig aktiven Vereinsmitgliedern hängen. Dank gilt auch den mittelbadischen Vereinen, die uns Spielmaterial zur Verfügung stellten. 

   Bis auf eine Muggensturmer Uhr blieb alles heil, das Röss'l bekam dafür eine neuwertigere. Fazit aus der Sicht der malträtierten Uhren: Die mit Plastikknöpfen zum Drücken sind Schrott, die mit Metallknöpfen wesentlich resistenter gegen die Klopferei. Das Lazarett der defekten Rochade-Uhren erhöhte sich durch den Sparkassen-Cup auf etwa 15! Wir brauchen endlich einen versierten Uhrmacher als Mitglied!


Endstand Finalgruppe:

Nr. Titel Name Verein

Elo

Punkte

1.

GM

Bischoff B. München 2525

45,0

2.

IM

Podzielny Solingen 2455

43,0

3.

IM

Bezold B. München 2495

42,0

4.

IM

Rabiega Empor Berlin 2460

41,0

5.

IM

Schmaltz Zähringen 2450

40,5

6.

IM

Siegel Zähringen 2505

40,0

7.

IM

Miezis Lettland 2435

39,5

8.

-

Meyers Lettland 2380

39,0

9.

IM

Ksieski Polen 2390

38,5

10.

IM

Schlindwein Viernheim 2405

38,0

11.

FM

Supancic Slowenien 2405

37,5

12.

IM

Kriszany Ungarn 2440

36,5

13.

IM

Gabriel B. München 2535

36,5

14.

FM

Solomunovic Bos.-Herzeg. 2345

36,5

15.

FM

Maier Zähringen 2360

35,5

16.

GM

Inkiov Bulgarien 2495

35,5

17.

GM

Radulov Bulgarien 2405

34,5

18.

GM

Lukov Bulgarien 2425

34,0

19.

-

Zupe Slowenien

-

33,0

20.

FM

Schmitt Ditzingen 2355

32,0

21.

-

Gheng Ditzingen

-

31,5

22.

-

Matevzic Österreich 2360

31,0

23.

-

Scherer Dreisamtal

-

29,5

24.

IM

Meszaros Ungarn 2310

29,5

25.

-

Vuckovic Winnenden 2265

28,5

26.

-

Holzinger Leimen

-

26,5

27.

-

Chandler Ottenbach 2145

26,5

28.

FM

Vatter Zähringen 2345

25,5

Trostrunde A:

1.

Lenz Stuttgart 40,0

2.

Hammes 37,0

3.

GM Spiridonov Bulgarien 35,5

4.

Zimmer 35,5

5.

Velickovic Slowenien 33,0

...

11.

Springmann Sasbach 31,5

12.

Mailitis Gernsbach 31,0

...

15.

Schenk Bühlertal 25,5

...

17.

Plaul Sasbach 24,5

18.

Eiler Rastatt 24,0

...

21.

Riewe Vimbuch 23,0

Trostrunde B:

1.

Kresovic Hörden 34,0

2.

Heger 34,0

3.

Wirth Offenburg 33,0

Trostrunde C:

1.

Flierl 32,0

2.

Hauck 31,0

3.

Dauner 28,0

4.

Engelhardt 28,0

...

8.

Reck Weitenung 24,0

Trostrunde D:

1.

Faißt Bühlertal 30,5

2.

Kühn Muggensturm 28,0

3.

Pauk 25,0


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